Gerhard Walter Feuchter




-Nach Lage der Dinge- Seite 5

Symbolik, die insgeheim dem Betrachtenden eine Botschaft vermittelt: Kunst und Leben hängen zusammen.
In diesem Zusammenhang sei auch an Feuchters Farbgebung erinnert: Arbeiten mit dunklen Farben erhalten durch Ausschnitte von geometrischen Formen einen starken, innenbezogenen Kontrast, wenn sie – wie hier – an einer weißen Wand hängen.

zu 3.) Gerhard W. Feuchter – der Kreislauf-Finder
Die Symbolik eines abstrakten Bildes ergibt sich aus dem Gebrauch sehr typischer Zeichen. Diese Zeichen verweisen auf bestimmte Bedeutungszusammenhänge (man denke an die symbolischen Leit-Symbole auf Straßen, Bahnhöfen, in Behörden oder Flughäfen) – das erleichtert das Merken. Viele von Feuchters Kunstwerken sind deshalb des Merkens würdig, weil sie Alltagsaspekte zusammenbringen, die gewöhnlich nicht alltäglich zusammenkommen. Das speist sich bei jenen, die das erfahren oder erkennen, im Untergrund der Erinnerung. Um das vergleichsweise an einem aktuellen Beispiel zu erläutern: Gegenwärtig erleben wir einen verstärkten Einsatz von Dialekt, von Mundart, in der Werbung. Und das sagt untergründig (also ohne dass uns das selbstverständlich und bewusst ist): dieses Produkt (z. B. Schwaben-Bräu ist „voll suppr“) ist keine globale Standardware, sondern es ist von hier und weil es von hier ist, ist es auch gut. Ähnlich funktioniert die Symbol-Sprache bei Feuchter.
Man kann das studieren an der Wandinstallation „Schicksalskreislauf“, bestehend aus 16 runden Formen (Tondi). (Tondo = (ital.) Rundbild, das im Florenz des 15. / 16. Jh. in Relief und Malerei auftritt, im Barock zum Oval gewandelt). Feuchter greift hier also auf historische Symbole