Gerhard Walter Feuchter




-Nach Lage der Dinge- Seite 6

mit hoher Aussagekraft zurück und formuliert diese Zeichen für uns neu.

Damit will er – [s. Sudhaus-Ausstellungsankündigung] – auf die Tatsache hinweisen, „dass unser individueller Lebenslauf von einer Vielzahl ‚Erlebtem‘ bestimmt wird. Jede noch so unwichtige Begegnung oder Erfahrung wird zu einem weiteren Baustein des Schicksalsgebäudes eines Menschen. Dem entsprechend wird bei der ausgestellten Arbeit fortlaufend von Tondo zu Tondo, zu einer neu ausgeschnittenen Form jeweils das Ausgeschnittene aus dem vorherigen Tondo hinzugesetzt, bis sich der Kreis schließt.“ Und das verleiht dem Kunstwerk einen besonderen ästhetischen Symbolwert, es thematisiert den Ablauf, es wird zum „Zeichen der Zeit“.

Auf diese Weise werden verschiedene Symbole = Menschen miteinander verbunden – und der Betrachtende erfährt bewusst oder unbewusst, dass er nicht alleine auf der Welt ist, dass er die Lasten der anderen mitträgt, dass Hilfestellung nur im Kreislauf funktioniert. Doch dazu muss man die Bilder lesen können, was in ihnen merkwürdig ist, also des Merkens würdig.

Eckart Frahm, 26. März 2010